Hessen Design

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Buchmesse 2023

Liebe Buchfreundinnen und Buchfreunde, Slowenien ist dieses Jahr Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Das kleine Land mit rund zwei Millionen Menschen, hat scheinbar die größte Dichte an Poeten weltweit. »Gefühlt schreibt jeder zweite Slowene Gedichte«, erklärt Jürgen Boos, Direktor der Buchmesse.

Der slowenische Pavillon wurde von dem Architektur- und Designbüro von Urska und Jure Sadar gestaltet und mit »Waben der Worte« betitelt. Das Gestalterpaar führt den Gästen auf der Ausstellungsfläche die offene und natürliche Atmosphäre und Lebensweise Sloweniens vor Augen – mit geklöppelten Himmelsdeckchen, Wäldern aus Büchern und Canyons zum Verweilen und Lesen.

Wir möchten Ihnen keine Bienenwaben, sondern einem Korb von Buch-Neuerscheinungen zu Designthemen aus Hessen nahebringen: Es gibt interessante Publikationen, ein Ausschnitt der Autoren- und Verlagslandschaft für Design in Hessen.

Eine gute Lektüre wünschen Ihnen

Cornelia Dollacker und die Redaktion von Hessen Design

1777 Nr. 8 - Projektprofessuren 2014–2023 | herausgegeben von Antonia Ludwig, Milan Stein und Oliver Vogt

Diese Publikation ist eine Hommage an neun Persönlichkeiten aus dem internationalen Design-Kosmos. Für das »1777 Nr. 8 Zine« wurden die ehemaligen Projekt-Professorinnen und Professoren des Studiengangs Produktdesign zu ihren Erfahrungen in der Kunsthochschule Kassel interviewt: Ineke Hans, Yael Mer, Mischer & Traxler, Stefan Diez, Nils Holger Moormann, Robert Suk, Nicola Stattmann, Sebastian Bergne. (Text: Phineas Ebner)

Erschienen 2023, Kunsthochschule Kassel, 24 Seiten, Preis: 17,77 Euro

Das gewöhnliche Design | von Friedrich Friedl und Gerd Ohlhauser

Faksimile der Originalausgabe aus dem Jahre 1979 mit einem Geleitwort von Frank Philippin und Florian Walzelz

Ein heimlicher Klassiker der deutschen Designgeschichte, von Frank Philippin und Florian Walzel neu herausgegebenes Faksimile. 1976 stellte eine Gruppe von Studierenden und Lehrenden am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Darmstadt die Art und Weise in Frage, wie Designobjekte allgemein wahrgenommen wurden. Frustriert vom Gegensatz zwischen ihrem Selbstverständnis als Entwerfer und der Aussicht auf eine Karriere als bloße Product Stylists suchten sie nach einem alternativen Verständnis dessen, was gutes Design ausmacht. Angeführt von Friedrich Friedl und Gerd Ohlhauser begann die Gruppe, gewöhnliche Dinge wie Flaschenöffner, Luftpumpen oder Busfahrpläne zu sammeln. Diese Objekte, alle von anonymen Autoren, wurden am eigenen Fachbereich unter dem Titel »Das gewöhnliche Design« ausgestellt.

Das Rheinische Freilicht- und Landesmuseum Kommern hatte in der Folge die Exponate angekauft, die Ausstellung wiederholt und einen Ausstellungskatalog herausgegeben – unter anderem mit Beiträgen von Bazon Brock, Peter von Kornatzki und Adelhart Zippelius. Mit dem Faksimile wird nicht nur ein Designklassiker wieder zugänglich gemacht, sondern auch die Frage neu gestellt: Wie viel Design ist dem Gewöhnlichen geschuldet? (Textauszug Verlag)

Erschienen 2023, Slanted Publishers, 104 Seiten, Preis: 15 Euro

Diplomkatalog 2021/2022 | von Biarna Diegmüller, Lea Johanna Becker

Betreuung Prof. Adrian Nießler und Prof. Catrin Altenbrandt

Der Diplomkatalog aus den Jahren 2021 und 2022, gestaltet von Biarna Diegmüller und Lea Johanna Becker, hinterfragt in seiner Struktur und Funktionsweise die Regeln der Buchgestaltung und spielt mit deren Grundsätzen. Präsentiert werden 164 Abschlussarbeiten der Fachbereiche Kunst und Design in sechs theoretischen und 18 praktischen Lehrgebieten auf insgesamt 400 Seiten. Der Diplomkatalog 2021/2022 zeigt Arbeiten von von 82 Diplomand_innen. Er ist ein komplexes wie simples System, das es zu navigieren gilt. Denn der Betrachtende muss Text und Bild wieder zusammenbringen, welche durch die Gestaltung getrennt werden. (Text: Adrienne v. Hochberg)

Erschienen 2023, Hochschule für Gestaltung Offenbach, erhältlich in der HfG-Bibliothek oder als Onlineversion(Gestaltung: Mathias Bär)

Ideen tragen Früchte | von Ottmar Schnee

Band 5 zur Geschichte des kommunalen Kinos und der Kleinkunstbühne „Eschborn K“ anhand der Film-Flyer zu den jährlichen Spielfilm-Festivals mit dem Plakat auf der Titelseite und auf der Rückseite. Dazu Fotos von Kino-Veranstaltungen mit Konzert, auch von einer Band mit Musikern mit Sehbehinderung, Dichterlesung, auch von Brailleschrift, Chor, Bauchtanz, Einführung, auch durch Regisseur/-in vor dem Film. Elf Texte beschreiben das Leben und die Kultur in Eschborn, einer Kleinstadt am Rande in der Peripherie von Frankfurt am Main. Skizzen von Live-Veranstaltungen ergänzen den DIN A4-Bildband.(Text: Ottmar Schnee)

Erschienen 2023, oschnee, 216 Seiten, Preis: 45,– Euro

Jam & Spoon’s Tripomatic Fairytales | von KM7 und Tim Stark

Buch zum 30-jährigen Jubiläum eines bhanbrechenden Albums der Elektronischen Musik – mit drei Remasters der Triptomatic Fairytales-LPs (2001, 2002, 2003). Ebenfalls enthalten ist eine Re-MixedDisk mit neu bearbeiteten Tracks aus dem »Jam & Spoon’s Tripomatic Fairytales 2001« Album von Paul Daley (Leftfield) und Pig & Dan, Jerome Isma-Ae, M.I.K.E. Push, Whebba und vielen anderen. Text. (Text: KM7)

Erschienen 2023, Brandbook, 192 Seiten, Preis: 117,– Euro

Jemandsland. Geschichten, die Geschichten finden | von Sevrina Giard und Theo Steiner

Dieses Buch ist eine Einladung zur entschleunigten Stadtwahrnehmung. Sevrina Giard und Theo Steiner reisten an sechs ausgewählte europäische Schauplätze des Bilderansturms und erforschten dort, wie sie mit Hilfe von Fotografien und Texten jenseits der Klischees Verbindungen zu einem Ort herstellen können. Die Mediengestalterin und Videokünstlerin Sevrina Giard und der Designtheoretiker und Ausstellungsmacher Theo Steiner entwickelten dafür die interdisziplinäre Jemandsland-Methode – eine Mischung aus »visual studies«, urbaner Ethnologie und künstlerischer Forschung. Für jeden Ort gaben sie sich spezifische, individuell zugeschnittene Geschichten, visuelle Metaphern, deren thematische Ausrichtungen den Blick fokussierten und unerwartete Ergebnisse triggerten. Geschichten, die Geschichten finden. (Text: Verlag)

Erschienen 2023, Moloko Print, 540 Seiten, Preis: 48,– Euro

Kunst, Design und die »Technisierte Ästhetik« | Lars C. Grabbe, Tobias Held, Christiane Wagner (Hg.)

Lang lebe die Maschine, lang lebe die Technik! In den zivilisatorischen Unwägbarkeiten der Technisierung zeigt sich das Kreative heutzutage an der Schnittstelle von Technik und Ästhetik, innerhalb der schöpferischen Unvorhersehbarkeit der neuen Apparate und im Kontext einer bereits mannigfach in der Alltagskultur verankerten Maschinen-Ästhetik. Seitdem dies der soziokulturelle Regelfall geworden ist, sind unterschiedlichste kommunikative (Medien-)Transformationen durch grafische und interaktive Interfaces entstanden. Diese haben zu allgemeinen Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung von analogen und digitalen Medien geführt. Geprägt von Vernetzung, Hyperlokalität, Hybridisierung, Cyborgisierung und Multimedialität bringen sie eine dezidiert »technisierte Ästhetik« zum Ausdruck bzw. leiteten sie eine solche ein. Dieser Band der Reihe »Welt | Gestalten« versammelt interdisziplinäre Beiträge, welche die »Logik der Technisierung« mit einer »Logik des Ästhetischen« systematisch in Beziehung setzen. (Text: Verlag)

Erschienen 2023, Büchner-Verlag, 72 Seiten, Preis: 30,– Euro

Labor der Zukunft | Theo Steiner (Hg.) mit Börries Müller-Büsching, Betty Schimmelpfennig und Jörg Waldschütz

Die Zukunft ist nicht einfach bloß die Zeit, die vor uns liegt. Zukunft kann immer auch Möglichkeitsraum und Parallelwelt sein. Die Ausstellung LABOR DER ZUKUNFT wurde im Masterstudiengang CROSSMEDIA SPACES der Hochschule RheinMain entwickelt: Im Wintersemester 2021-22 und im Sommersemester 2022 entstanden studentische Arbeiten sowie aktuelle Abschlussarbeiten zum Motto »Zukunft als Möglichkeitsraum«. Die Studierenden nutzten das Haus Metzler an der Walkmühle (Wiesbaden) als Labor für ihre künstlerische Forschung und präsentierten hier ihre spekulativen Designobjekte und interaktiven Medieninstallationen. Der Katalog zur Ausstellung dokumentiert die präsentierten Projekte mit zahlreichen Bildern und Texten, ergänzt durch einen einführenden theoretischen Essay des zahlreichen Bildern und Texten, ergänzt durch einen einführenden theoretischen Essay des Herausgebers sowie ausgewählte studentische Reflexionsberichte zur Ringvorlesung »Zukunft als Experiment«. (Text: Herausgeber)

Erschienen 2023, Hochschule RheinMain, 203 Seiten, Preis: 20,– Euro

Mobility Design – Die Zukunft der Mobilität gestalten, Band 2 | Kai Vöckler, Peter Eckart, Martin Knöll und Martin Lanzendorf (Hg.)

Klimawandel und Ressourcenverknappung, aber auch der stetig steigende Verkehrsaufwand machen es unabdingbar, neue Lösungen für eine umweltschonende und menschenfreundliche Mobilität zu entwickeln. Mit dem Ausbau digitaler Informationssysteme werden neue, intelligente Mobilitätsformen möglich: Zukünftig werden wir unterschiedliche rückstandsfreie Verkehrsträger entsprechend unseren Bedürfnissen leicht kombinieren können. Diese Entwicklungen stellen für die Gestaltung unterschiedlicher Mobilitätsräume eine große Herausforderung dar. Lag der Schwerpunkt in Band 1 auf der Praxis, versammelt Band 2 nun Forschungsmethoden und -ergebnisse aus den Bereichen Design, Architektur, Stadtplanung, Geografie, Sozialwissenschaft, Verkehrsplanung, Psychologie und Kommunikationstechnologie. Die aktuelle Diskussion über die Verkehrswende wird um die Perspektive des nutzungszentrierten Mobilitätsdesigns erweitert. (Text: Verlag)

Erschienen 2023, Jovis, 256 Seiten, Preis: 42,– Euro

Zum Thema bereits 2021 erschienen:

Mobility Design – Die Zukunft der Mobilität gestalten Band 1: Praxis

Im Fokus dieses Bands steht die Bedeutung der Gestaltung: Über 60 wegweisende Projekte aus den Bereichen Design, Architektur und Städtebau werden anhand von Fotos, Planzeichnungen und Kurztexten vorgestellt. Mit diesem internationalen Überblick zeigt Mobility Design nicht nur den aktuellen Stand nachhaltiger Mobilitätssysteme auf, sondern widmet sich der Mobilität als einer der wichtigsten Gestaltungsaufgaben der Zukunft. Mit Projekttexten von Markus Hieke, Christian Holl und Martina Metzner. (Text: Verlag)

Erschienen 2021, Jovis, 304 Seiten, Preis: 42,– Euro

Selle lesen – Vorträge und Aufsätze 1969-2019 | herausgegeben von Gerd Ohlhauser

Das diskursive Lesen der Texte soll eine kritische Auseinandersetzung mit Fragen des Designs in Gang setzen, die neue Handlungsstrategien für die Produktgestaltung und entsprechende Produktideen liefern könnte. Im besten Fall gar eine neue Entwurfshaltung, die ahnt, dass Klimawandel, Artensterben und Plastikmüll genauso wie Pandemien zum Design der menschlichen Kultur gehören, ja die Zivilisation überhaupt bedingen, dass es um ein Re-Design der Kultur als Ganzes, nicht allein um nachhaltige, die natürliche Umwelt bewahrende und wiederherstellende Konzepte geht. (Text: Verlag)

Erschienen 2022, Preface Book, 104 Seiten, Preis: 9,80 Euro

Vom Universum geküsst | von Ottmar Schnee

Band 4 zur Geschichte des kommunalen Kinos und der Kleinkunstbühne »Eschborn K« anhand der Film-Flyer zu den jährlichen Spielfilm-Festivals mit dem Plakat auf der Titelseite und auf der Rückseite. Dazu Fotos von Kino-Veranstaltungen mit Konzert, auch von einer Band mit Musikern mit Sehbehinderung, Dichterlesung, auch von Brailleschrift, Chor, Bauchtanz, Einführung, auch durch Regisseur/-in vor dem Film. Elf Texte beschreiben das Leben und die Kultur in Eschborn, einer Kleinstadt am Rande in der Peripherie von Frankfurt am Main. Skizzen von Live-Veranstaltungen ergänzen den DIN A4-Bildband.(Text: Ottmar Schnee)

Erschienen 2023, oschnee, 216 Seiten, Preis: 45,– Euro

Cornelia Dollacker: Kritischer Designdialog

Ist das Designstudium beendet, dann endet meist auch die kritische Auseinandersetzung mit der Disziplin. Der Dialog und die Diskussionskultur wird seltener, man passt sich an, Kundenorientierung bestimmt den Takt. Man sitzt Diskrepanzen und Verwerfungen aus, die einem die Paradoxie zwischen Markt, Wachstumsdruck und Planetenrettung tagtäglich aufzeigt. Diskussionsstoff gäbe es hingegen genug! Sollte die Ausbildung zu Ästhetik und Design nicht schon in der Schule beginnen, so wie das in Finnland und Japan der Fall ist? Bilden die Gestaltungs- und Kunsthochschulen wirklich zeitgemäß aus? Hilft Design die Herausforderungen unserer Zeit in den Griff zu bekommen?

Einer der seltenen kritischen Designdialoge wurde in der Podiumsdiskussion Was ist gutes Design der Zukunft?Vor ein paar Tagen im Stadtmuseum Wiesbaden geführt. Im Rahmen der Ausstellung »Dieter Rams. Ein Blick zurück und voraus« ging es weniger um die Person der Designlegende, sondern die Frage, was dessen Produkte für den Menschen und die Gesellschaft heute und morgen bedeuten? Die Ausstellung gibt Gelegenheit, die Langlebigkeit der über 40 Jahre alten Produkte des international renommierten Industriedesigners in Augenschein zu nehmen (zudem: Dieter Rams vergriffenes Buch »The Complete Works« ist in der Ausstellung erhältlich).

Einen langfristig kritischen Designdialog haben die ehemaligen Chefredakteure der form, Nina Sieverding und Anton Rahlwes, mit dem Magazinprojekt »the thing«begonnen. Sie wollen damit einen kritischen Designjournalismus anbieten. Erster Schritt ist eine Instagram-Seite, die binnen kurzer Zeit viele dialogbereite Follower gefunden hat. Kritische Auseinandersetzung innerhalb der Designdisziplin ist ein wichtiges Instrument, sich tiefergehend mit Problemen und Lösungen, aber auch mit Begehrlichkeiten des Marktes zu befassen. Nina Sieverding und Anton Rahlwes wünschen sich, mit ihrer Initiative diesen Diskurs zu mehren, Phänomene einzuordnen und Trends nicht nur vorzustellen, sondern kontrovers zu diskutieren. Ihr neuer Ansatz kann sich auch zu einem gedruckten Magazin entwickeln. Für das World Design Capital 2026 finde ich es wichtig, wenn neben den Projekten und Initiativen auch eine unabhängige und kritische Berichterstattung zum Thema »Design for Democracy. Atmospheres for a better life«beitragen würde.

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